Rezension: Fair Game - Lucy & Gabriel (Bd. 2) von Monica Murphy

Format: Taschenbuch Preis: 9,99€ Seitenanzahl: 384 ISBN: 978-3-453-42153-0 Verlag: Heyne 
Klappentext: Gabriel sitzt den Sommer über bei seiner verkorksten Familie fest und langweilt sich zu Tode. Er sucht nach einem Abenteuer und wird im gut aussehenden Mädchen von nebenan fündig. Sofort üben die beiden eine unwiderstehliche Anziehungskraft aufeinander aus. Bald verbringen sie jede Minute zusammen. Doch Lucy ist nicht, wofür Gabriel sie hält ...
Bei der neuen Reihe von Monica Murphy spalten sich ja die Meinungen enorm (!), wobei sich die meisten einig sind, dass der zweite Band um einiges besser, als der Erste ist. Hier muss ich dann tatsächlich mal aus der Reihe springen, da mir der zweite Band leider nicht ganz so gut, wie der Vorgänger gefallen hat. Das fing schon bei dem Kennenlernen der beiden Protagonisten an, was mir einfach viel (!) zu schnell ging. Um das mal ein bisschen zu präzisieren - beide haben echt nicht lange gefackelt und sind mir, für meinen Geschmack, viel zu schnell übereinander hergefallen. Das kam dann ziemlich plump daher - vor allem, wenn man bedenkt, dass sie die Protagonisten der Geschichte sind und sich da eigentlich noch irgendwas entwickeln soll. Ich mag es viel lieber, wenn ein bisschen Spannung aufgebaut wird und der Autor den Leser z.B. in Bezug auf den ersten Kuss ein wenig zappeln lässt - so wie im ersten Teil. 

Die Geschichte verfolgt man abwechselnd aus der Sicht von Lucy und Gabriel, sodass ich mich gut in beide Charaktere hineinversetzen und ihren unterschiedlichen Gedankengängen folgen konnte. Obwohl mir sowohl Lucy, als auch Gabriel ganz gut gefallen haben, konnte ich ihre krassen Stimmungsschwankungen dann doch nicht so gut nachvollziehen. Waren sie eben noch Meinung A, ist im nächsten Moment plötzlich doch Meinung B die richtige. Beide wussten irgendwie nie so richtig, was nun Phase ist und für welchen Weg sie sich entscheiden sollen. Ich habe auch schon von jemanden gelesen, der sich bei dem Hin und Her der beiden Protagonisten an After von Anna Todd erinnert fühlte. So krass war das bei Lucy und Gabriel dann doch nicht. Zum Glück! Auch wenn Gabriel wieder der typische reiche (Bad)Boy war, gab es zumindest bei Lucy ein wenig Abwechslung. Klar - auch sie wurde als sehr hübsch, aber eben auch als relativ klein und 'pummelig' beschrieben. Dass die Autorin in diesem Punkt mal nicht die gängigen Klischees bedient hat, war wirklich mal was Neues und eine erfrischende Abwechslung

Auch wenn es Hier und Da immer wieder ein bisschen Story gibt, liegt der Fokus in dieser Geschichte vorrangig auf der Lovestory zwischen Lucy und Gabriel. Gängige Klischees treten auf und es entstehen unnötige Probleme, die eigentlich gar nicht nötig gewesen wären. Trotzdem muss die Geschichte von irgendwas 'leben' und das waren in diesem Fall die vielen Spannungen zwischen den beiden Protagonisten. Auch die Autorin betont in ihrer Danksagung, dass sie mit der 'Fair Game' - Reihe das Rad definitiv nicht neu erfinden und einfach nur eine Geschichte schreiben wollte, an der sowohl sie, als auch ihre Leser Spaß haben. Mit diesen sympathischen Worten lässt sie meine bisherige Kritik schlicht erblassen - schließlich hat sie recht. Klar erfindet sie mit der Geschichte von Lucy und Gabriel nichts Neues und trotzdem hatte ich Spaß beim  Lesen  und bin auf meine Kosten gekommen.

Auch im zweiten Band habe ich nichts am Schreibstil der Autorin auszusetzen. Man fliegt nur so durch die Seiten und kaum hat man mit dem Buch angefangen, ist es auch schon wieder zu Ende. Vom Prinzip her, steht Band 2 dem ersten Teil in nix nach... zumindest fast. Hier ging es mir nämlich, wie bereits erwähnt, ein bisschen zu schnell. Man hätte den Leser bestimmt noch ein bisschen mehr an der langen Leine halten können, aber gut. Der Abschlussband wird dann von Tristan handeln, wobei ich da noch ein bisschen skeptisch bin, wie die Autorin das ganze umsetzen will, da er mir in diesem Band leider nicht wirklich sympathisch war. 

"Bisher habe ich wie ein eingebildetes Arschloch, das nur auf den nächsten Nervenkitzel aus ist, gelebt. Aber seit ich dich kenne, weiß ich, dass du der einzige Nervenkitzel bist, den ich brauche."
~ Fair Game - Lucy & Gabriel von Monica Murphy, Seite 372/373

Auch wenn der zweite Teil in meinen Augen einen Hauch hinter dem ersten Band liegt, bin ich auch bei der Geschichte von Lucy und Gabriel voll auf meine Kosten gekommen. Der Schreibstil ist klasse und die Geschichte macht Spaß. Trotzdem wird das Rad mit dieser Story nicht neu erfunden, sodass man sich auch auf ein paar übliche Klischees einstellen sollte. 

Ich gebe dem Buch gute 3,5 von 5 Sternen.


Vielen Dank an den Heyne Verlag und das Bloggerportal für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares. ♥

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